Prof. Dr. Giulia Neri-Castracane
Neue juristische Instrumente für engagierte Philanthropie
Die philanthropische Landschaft befindet sich im Wandel. Traditionelle Spendenmodelle werden zunehmend durch innovative juristische Instrumente ergänzt, die ein strategischeres, nachhaltigeres und wirkungsvolleres Engagement ermöglichen und so gesellschaftliche Herausforderungen adressieren. Die Trennung zwischen unternehmerischer Tätigkeit und philanthropischem Handeln wird immer mehr infrage gestellt.
Drei Ansätze zeigen Schnittstellen zwischen diesen Bereichen und sind für Non-Profit-Organisationen von besonderem Interesse: Stewardship Ownership, Social Entrepreneurship und Impact Investing.
Stewardship Ownership bietet neue Führungsmodelle, bei denen Eigentum und Kontrolle so gestaltet werden, dass die Mission dauerhaft geschützt und nicht durch kurzfristige Gewinninteressen gefährdet wird. Obwohl nicht primär philanthropisch, arbeitet das Modell oft mit Non-Profit-Organisationen zusammen und kann einen Purpose im kommerziellen Unternehmen verankern, der zum Gemeinwohl beiträgt.
Social Entrepreneurship verfolgt eine soziale Zielsetzung in Kombination mit einer profitablen Geschäftstätigkeit. Diese Bewegung gewinnt in der Schweiz an Bedeutung, doch fehlen innovative Rechtsformen im Gegensatz zu unseren Nachbarländern, was die Umsetzung sozialer und ökologischer Ziele erschwert.
Impact Investing bildet eine Brücke zwischen Kapitalanlage und sozialem Nutzen. Trotz einiger Hürden werden Lösungen erprobt, mit Hoffnung auf eine Ausweitung der Rahmenbedingungen, vor allem steuerlich.