Michael Schüepp
Greenwashing und Dark Patterns – Lauterkeitsrechtliche Grenzen moderner Marketingstrategien
Nachhaltigkeitsversprechen und raffinierte Design-Tricks im Marketing stehen vermehrt unter rechtlicher Beobachtung. Dieser Vortrag beleuchtet zwei aktuelle Brennpunkte der Lauterkeits- und Werberechts: Greenwashing – also irreführende Umwelt- und Klimaschutzbehauptungen – und Dark Patterns – manipulative Designelemente, die Nutzer zu bestimmten Handlungen drängen. Insbesondere klimabezogene Werbeaussagen unterliegen ab 2025 in der Schweiz strengeren Regeln: Eine neue UWG-Bestimmung verbietet ungeprüfte Klima-Claims und verlangt objektive Nachweise für “grüne” Versprechen. Marketingverantwortliche müssen vage Aussagen wie „klimaneutral“ oder „emissionsarm“ nun mit harten Fakten belegen, andernfalls drohen rechtliche Konsequenzen. Gleichzeitig rückt manipulatives UX-Design (etwa versteckte Kosten, aufdringliche Pop-ups oder Gamification-Elemente, die zu übermäßigem Engagement verleiten) in den Fokus von Regulatoren. Der Vortrag zeigt anhand von Beispielen, wo die Grenzen zulässiger Werbe- und Verkaufspraktiken liegen – von Gamification-Kampagnen und Gewinnspielen bis zu irreführenden „Gratis“-Angeboten – und wie Unternehmen faire, transparente Marketingstrategien entwickeln können, ohne in rechtliche Fallstricke zu geraten.